Corona-Arsch
Sei kein
Man muss nicht viel tun, aber das konsequent In den nächsten Wochen geht's um die Wurst: Kriegen wir das Virus klein,
oder machen wir es groß, weil wir asoziale Vollidioten sind.
Bei mir hat sich zum Beispiel die typische BILD-Reaktanz breit gemacht, die jede Form der Panikmache ablehnt. Aber dann war ich letzte Woche auf einem Comedy-Open-Mic und höre, dass die halbe Szene flach liegt, weil wir uns alle über die gleichen Mikrofone beugen. Das war für mich der Moment, ab dem ich aufgehört habe, Klopapierwitze zu schreiben, sondern in den Safety-Modus gewechselt bin.
5
So viel ist es gar nicht
Long story short: Experten und Politik haben ihre Mittel erschöpft, jetzt liegt's an uns. Die folgenden Zeilen haben erstmals in der Geschichte dieser Seite eine Schlussredaktion durch Fachleute erfahren, es ging beim Verfassen darum, nur die Aspekte in den Fokus zu rücken, die jetzt gerade elementar wichtig sind. Apropos wichtig: Diese Seite ist komplett werbefrei, dass heißt, ich habe keinen Grund künstlich auf die Kacke zu hauen, um Reichweite zu treiben.
Feiern ist
asozial
Kein zweites
Italien werden
Was tun?
1
Haltet Kinder von Alten fern und prüft die Möglichkeiten der Nachbarschaftshilfe. Wenn Ihr Euren eigenen Eltern und Großeltern nicht helfen könnt, weil sie woanders wohnen, helft denen von anderen, die bei Euch in der Gegend wohnen. Notiz an mich selbst: Eine Elternplattform wäre keine schlechte Idee: Du hilfst meinen, ich helfe Deinen.
2
Die nächsten Wochen sind absolut entscheidend dafür, wohin die Reise mit diesem Virus geht. Ihr habt mit Sicherheit alle schon vom flattening the curve gehört. Dabei geht’s darum, um jeden Preis zu verhindern, dass zu viele Kranke gleichzeitig medizinische Versorgung benötigen, weil dann das Gesundheitssystem zusammenbricht. Es ist ja alles behandelbar, aber nicht, wenn sich die Kranken in den Krankenhäusern stapeln. Also sollten wir alle einen Beitrag leisten, dass sich die Ausbreitung des Virus so langsam wie möglich vollzieht. Bevor ich ins Detail gehe: Das hier ist nicht die BILD. Es geht also nicht darum, ob ihr sterben werdet oder nicht. Infiziert sein bedeutet in der Regel, dass Ihr nach der Erkrankung genest und dann werdet ihr Euch auch kein zweites Mal infizieren. In der Zwischenzeit ist man aber Überträger und genau hier liegt das Problem: Es gibt Menschen, für die das Virus lebensgefährlich ist und von diesen Menschen müssen wir es fern halten.
Wenn ihr über die wirklich notwendigen sozialen Kontakte hinaus Party macht, oder andere Leute trefft, dann ist das hochgradig asozial und ihr nehmt damit billigend in Kauf, dass Menschen, die Ihr nicht kennt, sterben könnten. In Berlin freuen sich gerade viele Menschen über Underground Partys jenseits der geschlossenen Clubs. Diese Leute missverstehen die Situation gerade dramatisch. Es geht nicht um Panik, aber dass sich noch immer Leute unnötig auf engem Raum sammeln, ist laut meiner Freundin die eine Stufe Gelassenheit, die jetzt extrem gefährlich ist.
Vermeidet diesen unsäglichen Präsentismus auf der Arbeit: Ihr dürft, sollt und müsst zu Hause bleiben, wenn ihr Erkältungssymptome habt, mit denen ihr Euch normalerweise zur Arbeit geschleppt hättet.
Es klingt zynisch, aber: Die Italiener haben vorgemacht, wie man es nicht machen sollte. Dort gab es zunächst ein großes Unverständnis darüber, dass man das öffentliche Leben einschränken soll. Wenige Wochen später gab’s über 1800 Tote und das Land hat praktisch dicht gemacht. Anders als die Italiener haben wir jetzt direkt in der Nachbarschaft ein Negativ-Beispiel. Nicht die Italiener sind blöd, wir sind blöd, wenn wir aus den Erfahrungen der Italiener nichts lernen.
Die folgenden Maßnahmen folgen allesamt RKI-Empfehlungen und sind vor allem für all jene wichtig, die aus zwingenden Gründen jeden Tag unterwegs sein müssen. Das sorgfältige Händewaschen bleibt dabei natürlich weiterhin usus.
Eine gute Freundin von mir steht dem Robert Koch-Institut so nah, wie man ihm näher eigentlich nicht stehen kann. Und weil wir gerade in sensiblen Zeiten leben, will ich es bei dieser sinistren Aussage belassen. Nur soviel: Unsere Experten wollen langsam sehen, dass wir einen Gang hochschalten. Das RKI gibt täglich Updates und Empfehlungen zur Kontaktreduzierung raus und trotzdem sieht’s in weiten Teilen Deutschlands genauso aus wie in Italien kurz bevor das Chaos ausgebrochen ist: Die Leute waschen sich zwar alle die Hände, aber dann geht’s ins Café, zum Shoppen oder in den Club. Das Problem ist dabei nicht, dass wir zu wenig über COVID-19 erfahren, sondern zu viel. Wir werden täglich mit einer Flut an Informationen und Falschinformationen konfrontiert, irgendwann macht der Kopf einfach zu.
Falls es nicht anders geht und ihr andere Leute treffen müsst: Haltet idealerweise zwei Meter Abstand voneinander, macht die Fenster auf und schüttelt Euch nicht die Hände.
Erstens: Dies ist keine
Übung
3
Haltet Euch nach Möglichkeit in sozialen Blasen auf, was in der Regel Euer Familienkreis ist und brecht die Blase nicht. Was das Blasenbrechen bedeutet, will ich mal am eigenen Beispiel illustrieren: Zu meinem Job gehört es, mich für Drehs mit Filmteams zu treffen. Sollte ich mich auf einem Dreh infizieren und kehre mit dem Virus in meinen Familienkreis zurück, dann ist die Blase nichts mehr wert.
4
Öffentliche Verkehrsmittel möglichst meiden. Versteht sich von selbst. Wobei: Wenn sich das von selbst verstünde, dann wären die S- und U-Bahnen nicht so voll. Fakt ist: Ein Bus oder eine Bahn ist ein mobiler Viren-Umschlagsplatz. Warum sollte man sich freiwillig da rein setzen? Weil der Mensch Geld verdienen muss. Aber vielleicht lassen sich Stoßzeiten vermeiden.
#staythefuck
home
AKTUELLE EMPFEHLUNGEN DES RKI
Genießt die
Ruhe
Und jetzt noch was Optimistisches, man vergisst es ja fast: Es sind doch die perfekten Zeiten, um zu Hause zu bleiben! Niemand kann Euch vorwerfen, Euch vor der Arbeit zu drücken (selbst, wenn ihr es tut, hehe). Krankmachen war gesellschaftlich und moralisch nie legitimierter. Die Streaming-Plattformen sind voll mit Content, endlich kann sich ein Arbeitnehmer mal wieder einem Videospiel widmen, ohne dafür sein Leben zu vernachlässigen. Und überhaupt: Wann hat uns diese scheiß Welt mal verschnaufen lassen? Zum Schluss wurden wir permanent mit Handlungs-Impulsen bombardiert, jeden Tag rasen Informationen durch Gehirne, die evolutionär gesehen mit dieser Dichte noch gar nicht klar kommen. Jeder arbeitet am Rand zum Burnout und wenn es nicht der Job ist, dann ist es FOMO. Ständig will irgendwer was von Euch. Menschen sind heilfroh darüber, wenn ein angekündigter Besuch auch mal absagt. Man kommt sich ja schon schuldig vor, wenn man gar nichts macht. Wie sind wir da überhaupt hingekommen? Genießt das. Macht Euch die Akkus voll. Habt Sex mit Euch oder mit anderen. Man kann die Situation auch als historisches kollektives Runterkommen begreifen. Das gibt’s nur einmal und kommt hoffentlich nie wieder.
Ich würde mich außerordentlich freuen, wenn Ihr diesen Artikel teilt, wie gesagt: Ich verdiene nichts daran. Ihr könnt auch gerne die 5 Punkte auf eigene Faust über Eure Plattformen teilen. Wichtig ist nur, dass jeder versteht: